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Aleppo - vor dem Sieg, 30.11.2016

Die Erfolge der syrischen Armee erfolgten so schnell, dass man den Nachrichten kaum folgen kann. Dschihadisten fliehen aus den Gebieten, die die syrische Armee befreit, zerstören aber zuvor die Infrastruktu. Hunderte 'gemäßigte Dschihadisten' ergeben sich der syrischen Armee und zählen auf die Amnestieangebote der Regierung.

Humanitäre Hilfe wird endlich bereitgestellt ... Nein, das wohl nicht. Weder Frankreich, noch Groß-Britannien noch die USA oder die UN - lediglich die syrische und die russische Regierung bieten humanitäre Hilfe für die Menschen im Ostteil von Aleppo an, die jetzt nicht mehr im Einflussbereich der Dschihadisten leben.

Die New York Times spricht davon, dass "Assad" wohl den Krieg gewinnen wird. Aber um welchen Preis, fragt sie. Das Land verwüstet und bar jeder finanziellen Hilfe und "Nur Europa könnte das Geld bereitstellen, um das Land wieder aufzubauen". Die Times übersieht dabei, dass Europa selbst in finanziellen Schwierigkeiten steckt, während andere Länder, von Russland über Südafrika, Iran bis Indien und China dazu beitragen können, Syrien weiter aufzubauen.

Das ist eine Perspektive, die die New York Times nicht für realistisch hält - aber sie hat auch jahrelang vom bevorstehenden Sturz von Assad gesprochen.

Mittlerweile fordern Grüne- und CDU-Politiker (Brantner, Röttgen) gemeinsam weitere Sanktionen gegen Russland - und eine Luftbrücke nach Ost-Aleppo, d.h. in den Teil von Ost-Aleppo, der noch von den Dschihadisten gehalten wird.

Das alles zeigt nur, dass die Versuche der NATO, der USA, der Türkei und der Golfstaaten, Syrien zu zerstören, gescheitert sind. Dass der Krieg so lange andauert liegt nur daran, dass die Länder, die ihn von außen betreiben, lediglich einen finanziellen Preis zahlen müssen. Die Bomben fallen in Syrien, die Söldner kommen aus aller Herren Länder. Die Menschen in Syrien und ihre Unterstützer aus dem Libanon, dem Irak und Iran bezahlen mit ihrer Existenz und ihrem Leben.

Spiegel und New York Times wissen, dass ihr Krieg verloren ist. "Das Regime beherrscht damit wohl künftig wieder die fünf größten Städte des Landes: Damaskus, Hama, Homs, Latakia und Aleppo," schreibt der Spiegel und vergisst Tartus. Die New York Times erwähnt immerhin, dass die Regierung den gesamten bevölkerungsreichen Westteil des Landes kontrolliert. Damit bliebe den Feinden der Regierung lediglich das Gouvernement Idlib und einige isolierte ländliche Gebiete.

Russland hat bisher schon humanitäre Hilfe nach Syrien gesendet und wird nun auch mobile Lazarette nach Syrien schicken. Mit seinem militärischen und humanitären Eingreifen stärkt es seine Position in der gesamten Region ungemein.

Erdogan spielt weiter mit dem Feuer und erklärt, die türkische Armee sei nicht in Syrien, um Land zu annektieren, sondern einzig, um Assad zu stürzen.

Eine zentrale Frage für die Zukunft Syriens aber wird das Verhältnis zwischen der Regierung und der kurdischen Unabhängigkeit bleiben.

Das Geschehen in Aleppo ist in erster Linie ein Erfolg für Aleppo. Zu lange war die größte syrische Stadt ein Faustpfand in der Hand der Dschihadisten. Es ist an der Zeit, dass sie vollständig aus Aleppo vertrieben werden - und aus Syrien, damit einer politischen Lösung Raum geschaffen wird.



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