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Fool me!, 27.09.2020

"The Grayzone" veröffentliche eine Reihe von Dokumenten, die beschreiben, wie die Regierungen der USA und Großbritanniens mehrere Unternehmen beauftragten, eine Medienkampagne gegen die syrische Regierung zu führen. "The Grayzone" betreibt, wie es von sich selbst sagt, investigativen Journalismus. Die Dokumente stammen aus einer anonymen Quelle, bestätigen aber mit Zahlen und Namen nur, was aus anderen Veröffentlichungen bereits bekannt ist.

Ein Netzwerk von frisch ausgebildeten Journalisten und Influencern überzog Syrien. Druckerzeugnisse und selbst Radiosender überfluteten das Land. Angebliche Grassroot-Aktivisten waren tatsächlich Profis im Dienste von ARK, InCoStrat und anderen Unternehmen – im Regierungsauftrag von USA und GB und mit Millionen Dollar und Pfund gut bezahlt.

Eine der Aufgaben von ARK war ein Re-Branding der sogenannten Freien Syrischen Armee (FSA) und ihrer militärischen Führung. Die FSA sollte sich von anderen extremistischen Gruppen unterscheiden und als funktionierende, moderne und disziplinierte Einheit vermarktet werden. Im Kern sollte eine Story von Vertrauen, Disziplin, Mut, Hingabe und Patriotismus verkauft werden. In einer späteren Phase galt ähnliches für die Weißhelme.

ARK bezeichnete sich nicht als Propaganda-Unternehmen für die britische Regierung, sondern als humanitäre NGO, die den Schwächsten beisteht. Man darf das ARK nicht vorwerfen. Mit Offenheit wäre das Unternehmen nicht weit gekommen.

Man darf auch den Medien von New York Times and Al-Jazeera bis zum Spiegel nicht vorwerfen, dass sie die Erzeugnisse von ARK und den anderen Propagandaunternehmen gerne übernahmen und verbreiteten. Schließlich geht es um Profite und was könnte mehr Ertrag bringen als eine billig angebotene Geschichte von Blutvergießen und Heldentum.

Alles in allem waren diese Storys von Anfang an nicht überzeugend, wenn man etwas genauer hinsah. Doch wer das Narrativ von Weißhelmen und chemischen Waffen, vom Heldentum der Opposition und dem barbarischen Regime kritisch hinterfragte wurde bestenfalls verständnislos angeschaut. Denn die Linke – vor allem in Deutschland – nahm diese Propaganda für bare Münze. Viele tun es bis heute – und ihnen müssen wir das vorwerfen.

„Fool me once – shame on you, fool me twice – shame on me.“ Der Krieg gegen Syrien ist nicht das erste Mal, dass die subtile Kriegspropaganda funktioniert. Wieso? Vielleicht sind viele Linke einfach zu sehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die sich dem Mainstream widersetzen – das sind dann wir Schmuddelkinder.



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