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Wir alle sind gegen Krieg, 01.03.2020

Wieder einmal wurde ein Film über Syrien für den Oscar nominiert: "Für Sama". Wieder einmal ist es Propaganda für diejenigen, die gegen die syrische Regierung kämpfen. Für die Dschihadisten.

Das Frankfurter Solidaritätskomitee für Syrien verteilte anlässlich einer Vorführung des Films mit anschließender Diskussion in einem alternativen Kino den unten stehenden Text als Flugblatt.

Eine weitere ausführliche Kritik an dem Film findet sich auf den Nachdenkseiten

Wir alle sind gegen Krieg

Menschen werden getötet und verstümmelt, schuldige und unschuldige, Soldaten und Zivilisten, junge und alte. Der Reichtum einer ganzen Gesellschaft wird vernichtet. Der Film „For Sama“ zeigt das Leben in einem Krieg, Grausamkeiten und Freuden, Tod und Kinderlächeln. Er zeigt eine ganz persönliche und intime Sicht auf den Krieg.

"Eine friedliche Revolution", sei es gewesen, heißt es an einer Stelle in dem Film. Und "unsere Revolution ist vollkommen friedlich" hieß es genauso in einem Interview des Senders al-Jazeera im September 2011. Doch schon im nächsten Absatz folgt: "wir haben mehr als 700 Sicherheitskräfte getötet.

Alawiten in’s Grab" und "vertreibt die Christen nach Beirut" schrieben Feinde der syrischen Regierung 2011 auf Graffitis. Sie bewaffneten sich, töteten die Alawiten und vertrieben die Christen. Sie waren Feinde nicht nur der Regierung, sie hassten die syrische Gesellschaft, die versuchte, ein säkulares modernes Leben aufzubauen, in dem jeder nach seiner Façon selig werden sollte. Es waren Dschihadisten aus Syrien und aller Herren Länder, es war der IS und al-Nusra. Sie verschanzten sich in Homs, in Douma – und im Ostteil von Aleppo.

Sie richteten ihre Hauptquartiere in großen, festen Gebäuden ein. In Schulen, Krankenhäusern und Verwaltungen. Sie terrorisierten mit Raketen und Granaten die Einwohner im freien Teil der Stadt. Ihnen galten die Bomben der syrischen Armee. Als die Dschihadisten aus dem Ostteil von Aleppo vertrieben waren, feierten die Einwohner. Sie hatten wieder Grund zum Feiern, als die Dschihadisten auch aus dem Umland der Stadt vertrieben waren. Von all dem sieht man nichts im Film.

Der Film "For Sama" ist persönlich, intim. Es geht darin nicht – wie es im Film selbst heißt - um die Wahrheit. Im besten Fall stellt er eine subjektive Sicht dar, während ein anderer Film eine ganz andere Wahrheit darstellen könnte.

Wir alle sind gegen Krieg

Kriege fallen nicht vom Himmel, sondern werden gemacht. Im Falle Syriens wurden gewalttätige Dschihadisten mit Tausenden Tonnen von Waffen und Milliarden Dollar versorgt. Sie sollten im Auftrag der USA, Saudi-Arabiens, der Türkei die Regierung in Damaskus stürzen und den Staat zerstören, so wie es in Libyen geschah.

Ein Film wie "Für Sama" überschüttet den Betrachter mit einer Flut von emotionalen Bildern, dem man sich kaum entziehen kann. Auf der Strecke bleibt das Verständnis dessen, was in Syrien seit Jahren geschieht: Der Kampf einer Gesellschaft gegen ihre Zerstörung durch die Dschihadisten.



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