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Aleppo: Der Schock, 15.12.2016

Für die angeblichen "Freunde Syriens", die USA, Türkei, Deutschland, Frankreich, Katar, Saudi-Arabien und andere Länder, die den Krieg seit Jahren anheizen und den Sturz der Regierung anstreben, kam die Befreiung Aleppos als Schock.

Monatelang hatten die USA in Verhandlungen mit Russland auf Zeit gespielt: Die Trennung der angeblich gemäßigten Rebellen von al-Nusra und IS sei schwierig und langwierig. In Wirklichkeit geschah – nichts. Die militärische Offensive der syrischen Armee hat nun sehr schnell die "gemäßigten Rebellen" von den Terroristen von al-Nusra und IS getrennt: Bis zu 2000 Bewaffnete Syrer haben sich der Armee ergeben, um Nutzen aus der aktuellen Amnestie zu ziehen.

Die Reaktion des Westens: Sondersitzung der UN, Resolutionen, eine Propagandaflut gegen Russland und die syrische Regierung, die ihresgleichen sucht. Und der Ruf nach neuen Sanktionen. Dabei blieb es nicht: Der Sprecher des US-Außenministeriums kündigte an: "Selbst, wenn Aleppo fällt, wird das nicht den Krieg beenden…Tatsächlich wird es den Konflikt weiter eskalieren".

Das war keine Warnung, sondern eine Aufforderung. Noch während der Verhandlungen mit Russland über Aleppo genehmigte Präsident Obama weitere Waffenlieferungen an „gemäßigte Rebellen“, die angeblich die USA im Kampf gegen IS unterstützen. In der Vergangenheit landeten solche Waffen regelmäßig bei IS und al-Nusra. Und das Pentagon schickt weitere 200 Soldaten nach Syrien. So kurz vor dem Ende der Amtszeit der jetzigen Regierung sollen damit Fakten geschaffen werden, die die Politik der kommenden Regierung festlegen.

Die Aufforderung der US-Regierung und der Hinweis, der Konflikt würde weiter eskalieren, wurde umgehend aufgegriffen. In einer Blitzoffensive eroberten Einheiten des IS mit Verstärkungen aus dem Irak erneut Palmyra. Sie konnten gezielt eine Unterbrechung der US-Angriffe auf al-Raqqa ausnutzen.

Im Kampf um Aleppo gab es eine Propagandaflut ohne gleichen: "Das Schlimmste seit dem Zweiten Weltkrieg.", wie es US-Außenminister Kerry nannte. Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden Russland und Syrien vorgeworfen.

Doch: Sprache ist verräterisch. Wenn es heißt: "Verzweifelter Kampf um Aleppo" oder wenn gar vom "Fall von Aleppo" gesprochen wird, zeigen die Politiker und Medien, die jahrelang vom "Bürgerkrieg" gesprochen haben: Es geht um den Kampf des Westens gegen Syrien. Es ist "unser" verzweifelter Kampf und es ist "unser" Aleppo, das gefallen ist.

Die Washington Post tröstete schon im Voraus über den Verlust von Aleppo: 50.000 Kämpfer der Opposition, von denen viele ihre Ausbildung, ihre Waffen und ihre Inspiration zu großen Teilen den USA verdanken, verbleiben in Widerstandsnestern im Westen Syriens. Und nennt es Bürgerkrieg.

Für den Westen bedeutet Aleppo eine Niederlage und einen Schock. Viele Millionen Euro und Dollar, die in den Medienkomplex der "Weißhelme" investiert wurden, all die postfaktische Berichterstattung, konnten die Realität nicht verdecken: Aleppo ist nicht gefallen. Die Dschihadisten, die Verbündeten des Westens, sind vertrieben. Stabilität und Sicherheit werden in Aleppo wieder hergestellt.



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